Lorián

Angemeldet seit: 08.06.2010
Beiträge: 9
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Die Erde wurde aufgerissen. Der Boden bebte.
Gewaltige Risse taten sich auf. Die Natur schrie vor Schmerz.
Feuer regnete vom Himmel. Alles brannte.
Azeroth stand in Flammen.
Auf einem Berg im nun zerrissenen Teil der Welt, der einmal das Brachland gewesen war, stand ein einzelner Elf.
Seine langen, weißen Haare peitschten wild im beißenden Wind umher.
Ein Blitz durchschlug den von Rauch und Asche verfinsterten Himmel.
Für eine Sekunde konnte man das Gesicht des Elfen erkennen.
Der pure Wahnsinn war darin zu lesen.
Violette, leuchtende Augen durchbohrten die Finsternis, ein irres Lächeln umspielte weiße Fangzähne.
Der Mann sah auf die schreiende Welt hinab.
Ein irres Lachen hallte über die Aschewüste.
Irgendwo in Silbermond, öffnete Malekíth Renda'thalor seine Augen.
Irgendwo, in einem schmutzigen, drittklassigen Hinterhof-Gasthaus.
Er drehte sich auf die Seite und stellte fest, das er auf dem Boden lag. Zusammen mit einer Menge Glasscherben. Sich aufrichtend, erkannte er, das die Splitter zu einem Spiegel gehört haben mussten.
Er nahm eine der größeren Scherben auf und betrachtete sich kurz darin.
Die Scherbe zerbrach klirrend in tausend Stücke als sie gegen die Wand prallte.
Der Elf hatte bereits eine neue aufgehoben, zerdrückte das dünne Stück Glas in der Hand.
Blut tropfte auf den Boden, zwei Hände wurden hineingedrückt.
Eine euphorische Stimme flüsterte Worte in einer Sprache, die in den Ohren schmerzte und deren Verständniss sich den meisten entzog.
Ein Geräusch als entzünde sich etwas war für eine Sekunde zu hören, dann erschien umspielt von höllischen Flammen der Wichtel auf seiner Schulter, grinste seinen Meister genauso krank an, wie dieser seinen Diener.
Als nächstes gab es ein Rumpeln, als der Wichtel gegen die Wand flog. Er blieb dort für eine Sekunde liegen, durchwühlte dann kriechend den auf dem Boden verstreuten Unrat. Sein Meister ging im Raum auf und ab, sich flüsternd mit Stimmen unterhaltend, die nur er hörte.
Der Wichtel fand ein kleines silbernes Kästchen, sprang auf und brachte es seinem Meister. Er nahm es entgegen, öffnete es...man hörte ein kurzes, schniefendes Geräusch und ein erleichtertes Seufzen.
Dann verließen die beiden die Absteige, der Wichtel hockte wieder auf seiner Schulter.
Die dunkle Silhouette der beiden verblasste schnell,als sie die in Nacht getauchten Straßen Silbermonds betraten.
''Das letzte das ihr sehen werdet, wird mein Lächeln sein.''
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