Romi Winterklinge
Initiant
Rômí 100
Angemeldet seit: 14.10.2015
Beiträge: 5
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Diese kleine Geschichte ist auch im Aldor Forum zu finden.
Naxxramas - die einstige Nekropole, deren Anblick selbst den besten und stärksten Helden in Angst und Schrecken versetzt hat, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, die Hochburg der Todesritter und bis oben hin vollgestopft mit Monstrositäten, Ghulen, Geistern und Dienern des Lich Königs. Heute steht sie gesäubert vor uns.
Eine kleine Kompanie von Todesrittern hat sich diese ehemalige schauderhafte Festung zur Kommandozentrale auserkoren und sie auf Befehl von Hochlord Darion Mograine von jedweden Resteinflüssen des Lich Königs befreit. Hier lernen Initianten den Umgang mit den verhängnisvollen Runenklingen, die Kontrolle über ihren Hunger und den Einsatz ihrer Fähigkeiten. Hier schmieden die wenigen Schmiede der Todesritter neue Rüstungen für Ritter, Champions und Hauptmänner. Hier werden die wenigen Veranstaltungen abgehalten, welche unter dem Kommando von Kommandant Acastus Lichfluch anberaumt werden. Hier ist das neue zu Hause der Todesritter. Und hier beginnt die Geschichte:
Es ist Abend und außerhalb der ehemaligen Nekropole bietet sich ein beinahe zauberhaftes Bild. Die himmlischen Lichter, die in der Nacht über den Himmel von Nordend tanzen, verzücken in einer Kakophonie aus grün, gelb und rot jeden möglichen Zuschauer. Ein eisiger Wind zischt über die schneeweißen Bergkuppen und trägt deren kühles Gut bis in die flacheren Landschaften des kalten Kontinents hinab, während sich am Horizont stürmische Wolkengebilde auftürmen. Blitze zucken gen Azeroth und lassen für einen Sekundenbruchteil die Nacht zum Tage werden, nur um dann wieder zu verschwinden, so schnell sie gekommen waren. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man annehmen am Himmel sammelt sich eine Armee aus Stürmen, bis an die Zähne bewaffnet mit Blitzen und herrischen Winden, bereit in die Schlacht zu ziehen gegen einen unsichtbaren Gegner, der sich noch nicht enthüllt hat. Doch nichts dergleichen geschieht und der Sturm zieht vorbei.
Von den Anblicken und Schönheiten der Natur bekommen die Todesritter in Naxxramas nur sehr wenig mit. Durch die beinahe vollkommene Abschirmung von der Außenwelt dringen die Lichter und Farben nicht einmal bis ins Innere der Nekropole vor, und selbst wenn, würden sie aufgrund der Eintönigkeit, welche auf den Gängen und Fluren herrscht, sofort das Weite suchen. Die Todesritter beschäftigen sich lieber mit anderen Dingen - dem Schmieden von Rüstungen, Besprechungen oder auch mit Trainingskämpfen untereinander. In just dem Moment, als außerhalb der Nekropole die Sturmfront vorbeizieht, begeben sich zwei der neuen Initianten in eine solche Situation.
Die Griffe ihrer Runenklingen fest umklammernd, steht Romi Winterklinge, Initiantin des Frosts, angriffsbereit vor ihrer Gegnerin und mustert diese starr und abschätzend. Leilani Frostbrand, ebenfalls dazu bestimmt eine Frost Todesritterin zu werden, ist genau wie Romi eine Gnomin - eine Leidensgenossin, wenn man so will. Sie stehen sich beinahe auf Augenhöhe gegenüber und beobachten die Körperhaltungen des anderen, bereit beim kleinsten Anzeichen eines Angriffs entweder einen Hieb abzuwehren oder selbst loszuschlagen.
In diesem Fall macht Leilani den ersten Schritt - wortwörtlich. Ihr Fuß schnellt nach vorne, sucht halt, ihr rechter Arm mit der Runenklinge hebt sich und saust auf die Seite von Romi zu. Diese rettet sich mit einem Ausfallschritt nach rechts, die Klinge verfehlt sie nur um wenige Millimeter, dann nutzt sie das Momentum ihrer Bewegung um selbst einen Angriff zu starten. Ohne eine Miene zu verziehen und ohne einen Laut von sich zu geben, lässt sie ihre eigene rechte Runenklinge auf die linke Seite ihrer Gegnerin zufahren, doch Leilani blockt diese nun mit ihrer eigenen linken ab und holt mit der rechten erneut zum Streich aus.
Die Klingen singen ein Lied des Hungers, sie wittern Tod und Vernichtung - auch wenn dies nur ein Trainingskampf ist, kann es durchaus passieren, dass einer der Teilnehmer zu Schaden kommt, was die vier Schwerter juchzend erwarten. Während dieser und ähnliche Gedanken Romi durch den Kopf schießen, weicht sie dem Schlag Leilanis erneut aus, jedoch eine Sekunde zu spät. Die Klinge streift ihren Brustpanzer und hinterlässt einen langen Kratzer durch das sonst makellose Saronit. Auch dies wird ohne einen Laut zur Kenntnis genommen, dennoch erkennt man die Wut der schwarzhaarigen Gnomin in ihrem weiteren Angriff - diesmal schlägt sie mit beiden Klingen gleichzeitig zu, mit der rechten von oben und mit der linken von rechts. Leilani schafft es zwar die obere Klinge abzuwehren, von der zweiten, welche auf ihre rechte Seite gezielt hatte, wird sie jedoch getroffen. Auch ihre Saronitrüstung nimmt Schaden in Form eines Kratzers und sie atmet einmal tief ein und aus, ein Reflex aus einem früheren Leben. Beide Gnominnen beginnen wie Tiger umeinander zu pirschen, mit gehobenen Klingen, bereit sofort weiter zu kämpfen, und sei es bis zum bitteren Ende ...
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Fortsetzung folgt!
Zuletzt bearbeitet am: 03.12.2015 19:32 Uhr.
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Werrington

Angemeldet seit: 17.11.2014
Beiträge: 1
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Das Ende und die Wiedergeburt
Seit einigen Tage irrte ich nun durch die Stadt. Immer wieder auf der Suche nach einem neuen Versteck. War es vielleicht ein Fehler die Kathedrale zu verlassen? Sie haben mir Schutz geboten, doch diesen Heuchlern liege ich nicht am Herzen, sie wollen nur Informationen. Religion ist Macht. Und das ist alles wo nach sie streben. Nein, es war richtig sich von Orden, Kirchen und dem Licht zu entfernen. Ich darf nicht an mir selbst zweifeln, denn das ist alles was ich noch habe. An weltlichen Werten festhalten. Schnaps und Münzen. Deshalb entschloss ich mich ein Taverne auf zu suchen. Eine volle, dreckige Spelunke. Eine weitere kleine Gestalt unter einer Kapuze verborgen wird dort wohl nicht auffallen.
Ausgerechnet auf dem Weg zu diesem flüssigen Glück wurde ich gefunden. Mit allem hätte ich gerechnet nur nicht mit solch einem Monster. Ich war verwirrt, niemals würden sie solch ein verderbtes Wesen nach mir schicken. Nach einem sinnlosen Kampf merkte ich, dass er mich einfach wie ein Käfer hätte zertreten können. Er tat es aber nicht und befahl mir ihm zu folgen. Ein Angebot hätte er für mich. Vielleicht haben wir einen gemeinsamen Feind. Gegen seine Stärke kam ich nicht an, also was blieb mir anderes als zu folgen. Er trieb mich in dieser Nacht vor sich her. In irgendeine dunkle Gasse zu einem heruntergekommenen Haus. Ich solle eintreten und warten, denn er müsse einen Verfolger beseitigen. Ich traute ihm natürlich nicht und zögerte. Ich habe keinen Verfolger gesehen, nur ihn, dieses kalte unnatürliche Monster. Ich wollte mich zu ihm umdrehen als ich zu Boden gerissen wurde. Mein Hals fühlte sich an als sei er in zwei gerissen. Ich kann nicht mehr atmen, etwas warmes füllt meinen Mund. Ich versuche zu sprechen, greife nach meinem Hals und stoße schwach mit den Fingern gegen einen Holzschaft eines Pfeils. Das Monster beugt sich über mich. Ich versuche seine Augen zu erkennen. Unter seinem Helm erkenne ich nichts als ein blaues Leuchten. Er ergreift meine Hand, doch ich spüre nichts. "Möchtest du leben?" fragt er. Ich möchte antworten, möchte schreien. Doch mein Mund ist gefüllt und ich röchel unverständlich. Ich möchte leben. Ich versuche die Hand vor meinen Augen zu drücken, ihm verständlich machen, dass ich nicht aufgeben möchte. Versteht er mich? Ein kurzer stechender Schmerz in meiner Brust und mich umgibt nur Kälte und die Schwärze der Nacht.
Eine Stimme wie schneidendes Eis erreicht mich in der Dunkelheit. Alles in mir widerstrebt der Stimme zu folgen. Sie durchbricht die Stille in der ich ruhte und reißt mich mit sich. Meine Augen öffnen sich gegen meinen Willen. Ich liege auf einem rauen Steinboden, von Raureif überzogen. Ich spüre die Kälte nicht mehr. Meine Glieder bewegen sich, ich stütze mich mit den Händen und erhebe mich langsam. Bei jeder Bewegung ächzen meine Muskeln als müssen sie sich aus einer langen Starre befreien. Ich blicke mich um und erkenne Gestalten, Männer, in dunklen Plattenrüstungen. Doch der, der mich gerufen hat, ist mehr. Ein Lich. Ich spüre noch immer seinen Griff. Er sagt mir ich sei eine weitere Kriegerin für die schwarze Klinge, sollte ich mich als würdig beweisen. Er überlässt mich in die Hände einer dieser Krieger. Mein Meister der mich auf dem Pfad des Blutes und der Rache lehren wird. Die Kälte in mir weicht Wut und Zorn. Ich erinnere mich an einen Pfeil und an einen Dolch. Ich fasse mir an den Hals und reiße den Pfeil, der mein Leben beenden sollte, heraus. In meinem Herzen tragt ich buchstäblich ein Loch, von einem Dolch zugefügt. Mein Zorn in mir wächst. Ich starre durch den Raum und fixiere einen Ritter mit meinen weißen Augen. War es einer von ihnen, der mir dies antat? Ich muss mich im Zaum halten, klare Gedanken fassen. Ich darf mich nicht der Rache hingeben, sondern dieses neue Leben, sollte man es so nennen können, kennen und zu nutzen lernen. Doch nach dem ich meine neue Waffen in den Händen halte und meine Rüstung am Leibe spüre, sind diese klare Gedanken vorbei. Ich stehe in einem großen Kampfring, Auge in Auge mit einem Fremden. Ein Unwürdiger den es zu besiegen gilt, um mich zu beweisen. Ich erinnere mich nicht mehr an den Kampf, es war wie im Rausch. Doch als mir sein Blut entgegen spritzt, spürte ich nichts. Nein, durch seinen Tod fühle ich mich lebendig. Ich habe eine neue Bestimmung gefunden. Ich werde Blut und Tod über meine Feinde bringen.
Ich werde die Rache sein.
Zuletzt bearbeitet am: 31.10.2016 17:30 Uhr.
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