Elentâri
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Angemeldet seit: 10.08.2011
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Sie trafen sich beim Außenposten am Zoramstrand, um eine Prozession zu einem Friedhof zu machen. Heute wollten sie der Toten gedenken und sie ehren. Elentâri entdeckte Lysinae und grüßte sie. Die Elfe steckte noch in ihrer vollen Rüstung und sah Elentâri erstaunt an. Die Kommandantin war ungewöhnlich gekleidet für einen Auftrag, ging es Lysinae durch den Kopf.
Elentâri trug ein schlichtes, langes schwarzes Kleid. „Ich habe Nachricht erhalten, dass wir uns heute hier treffen. Könnt ihr mir den Grund dafür nennen?“ bat Lysinae.
„Schwester Amârânth wird eine kleine Andacht halten, zu Ehren der Toten,“ erklärte Elentâri.
Lysinae blickte betroffen an sich herab. In diesem Moment trat die Mondpriesterin Amârânth zu ihnen und erklärte:“Man kann die Toten immer ehren. In jedem Gewand das man selbst für angemessen hält. Macht euch keine Sorgen.“ Nach einer kurzen Begrüßung begann die Mondpriesterin die Prozession durch den Eschenwald. Elentâri und Lysinae folgten der singenden Amarânth still....
Auf dem Friedhof hielt Amârânth eine kurze Andacht. Die Elfen entzündeten darauf ihre mitgebrachten Totenkerzen und knieten nieder um ihre Gebete zu verrichten. Elentâri schloss die Augen und sprach ein kleines Gebet für ihre Eltern, die sie kaum gekannt hatte. Sie waren gestorben, als sie noch klein war. Ihr Bruder hatte sie großgezogen und ihr alles beigebracht. Das zweite Gebet galt ihrem Bruder Meldon. Ein Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Er war ihr Ein und Alles gewesen, doch leider hatte es das Schicksal anders gewollt. Er fiel in der Schlacht, als er sich für sie geopfert hatte. Die Kugel war für Elentâri bestimmt gewesen, er hatte sein Leben für sie gegeben und war in ihren Armen gestorben. Elentâri sah ihn vor sich, wie er sie anlächelte und die Trauer wurde leichter....
Es war eine sehr besinnliche Andacht gewesen. Elentâri hatte daraus viel Kraft geschöpft und die anschließenden Gespräche mit Schwester Amârânth und Lysinae taten ihr weiteres dazu. Die Gemeinschaft der Schwestern gab ihr neue Hoffnung. Lange unterhielten sich die Schwestern noch in Orendils Zuflucht über das Schicksal und gedachten der Verstorbenen...
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